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Im Gegensatz zu Walujo werden die Ideen, die unter “Soziale und individuelle Entwicklung durch gemeinschaftliches Handeln” zusammengefasst sind, auch als Konzept bezeichnet. In den Übersetzungen Walujo´s und der Koautorinnen (1989, 1996) wird dagegen auf den Begriff Methode zurückgegriffen. “Für eine Methode wird in erster Linie geworben mit ihrer leichten Handhabbarkeit und ihrer Wirksamkeit bei Problemen, die als genau bestimmbar bezeichnet werden. Für Konzepte wird ins Feld geführt, dass sie ein komplexes Verständnis der sich wandelnden, daher nie genau bestimmbaren Wirklichkeit ermöglichen - und folglich im Endeffekt effektiver sind als die zunächst praktikabler scheinenden Methoden” (Schönberger, 1991, S.6). Nach Geißler & Hege (1991) lassen sich Methode und Konzept folgendermaßen voneinander abgrenzen (die Argumentation folgt Reinberg, 1999): “Unter Konzept verstehen wir ein Handlungsmodell, in welchem die Ziele, die Inhalte, die Methode und die Verfahren in einen sinnhaften Zusammenhang gebracht sind. (...) Methoden sind (...) Teilaspekte von Konzepten, (...) ein vorausgedachter Plan der Vorgehensweise” (Geißler & Hege, 1991, S.23f). Nach dieser Sichtweise wird “das Konzept als übergeordnete Instanz der Begriffe Methode und Verfahren (gesehen), die - den Zielen und Inhalten gemäß - sinnvoll angewandt, in einem Handlungsmodell vereinigt werden. (...) Die Basis für den Einsatz einer Methode ist die theoretische Planbarkeit der pädagogischen Handlungsabläufe in der Praxis. Methodisches Handeln ist zielgerichtetes Handeln. Beide Faktoren, Ziel und Methode, entwickeln sich gegenseitig und unterliegen in ihrer Wechselseitigkeit einem Prozess. (...) Die Anwendung von Methoden sollte sich nach der Persönlichkeit des Subjekts richten, das durch das methodische Vorgehen direkt betroffen ist. (...) Dabei ist die Qualität methodischen Handelns (...) wesentlich geprägt durch die Persönlichkeit des ´Anwenders´” (Reinberg, 1999, S.69ff). In ihrem Fazit schreibt Rheinberg weiter, “Konzepte entstehen aus der Notwendigkeit heraus, die Arbeit inhaltlich zu konkretisieren und stellen den Bezugsrahmen dar, in dem sich pädagogisches (therapeutisches) Handeln vollzieht. Jedes Konzept ist ein gedankliches Gebilde, welches auf der Grundlage bestimmter Vorannahmen wie z.B. einer Theorie oder einem Menschenbild gegründet ist. Es sollte, um eine sinnvolle und erfolgreiche Anwendung zu gewährleisten, der Persönlichkeit des einzelnen Mitarbeiters, des Betroffenen und der vorhandenen Problematik entsprechen. Konzepte müssen flexibel sein, da sie sich innerhalb von Lebenswelten bewegen, deren Konstanz nicht zu gewährleisten ist” (ebenda, S.71). In diesem Sinne halte ich es für sinnvoll, die SIVUS-Ideen als Konzept und nicht als Methode zu bezeichnen, da sie übergeordnete Ziele zusammenfassen, die auf bestimmten Werten und einem Menschenbild beruhen. Das Handlungsmodell des SIVUS-Konzeptes ließe sich nach diesen Ausführungen dagegen als Methode beschreiben.

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